Generationengerechte Arbeitsmarktpolitik. Generationengerechtigkeit als Schlüssel für die Arbeit der Zukunft

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/116151
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1161514
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-57526
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2021-06-10
Sprache: Deutsch
Fakultät: 6 Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Fachbereich: Politikwissenschaft
Gutachter: Schmid, Josef (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2021-04-23
DDC-Klassifikation: 100 - Philosophie
320 - Politik
330 - Wirtschaft
Freie Schlagwörter: Arbeit, Arbeitsmarkt, Arbeitsmarktpolitik, Gerechtigkeit, Generationengerechtigkeit, Wohlfahrtsstaat,
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Fragen der Generationengerechtigkeit prägen seit längerer Zeit den gesellschaftlichen und politischen Diskurs. Im Gegensatz zu Politikfeldern wie der Finanz-, Gesundheits-, Renten- oder auch Umweltpolitik blieb die Betrachtung der Chancen und Risiken verschiedener Generationen aus arbeitsmarktpolitischer Perspektive bislang weitgehend unberücksichtigt. Jedoch variieren die Chancen auf dem Arbeitsmarkt hinsichtlich Karriere, Sicherheit, angemessenem Einkommen, Lohnersatzleistungen, Beschäftigungsverhältnis und Altersvorsorge nicht nur aufgrund tradierter Konfliktlinien wie Schichtzugehörigkeit, Geschlecht, Konfession oder Ethnie, sondern eben auch generationell. Die vorliegende Arbeit zeigt im Rahmen einer symbiotischen Verknüpfung aus normativ-theoretischer und deskriptiv-empirischer Analyse, welche grundlegenden philosophischen Konzepte von Generationengerechtigkeit im Bereich der Arbeitsmarktpolitik relevant sind, wie diese politikfeldspezifisch unter Berücksichtigung der Mehrdimensionalität des politischen Kontexts zu bewerten, zu operationalisieren und entsprechend zu modifizieren sind und inwiefern generationelle Ungleichbehandlungen im Sinne von Ungerechtigkeiten auf dem deutschen Arbeitsmarkt existieren. Zunächst wird in einem systematischen Rekurs auf die Ideengeschichte der Gerechtigkeit dargelegt, dass die vorherrschenden generationellen Gerechtigkeitsvorstellungen erhebliche definitorische und konzeptionelle Divergenzen aufweisen und dass es somit kein einheitliches Konzept von Generationengerechtigkeit gibt, das sich a priori auf den Arbeitsmarkt übertragen lässt. Die normativ-theoretische Herangehensweise ermöglicht jedoch eine konzeptionelle Erfassung von Generationengerechtigkeit und offenbart, dass die Betrachtung des Arbeitsmarktes aus generationenethischer Sicht einen generationellen Gerechtigkeitsbegriff erfordert, der auf Basis komparativer Standards egalitaristische Prinzipien einbezieht. Die Unterschreitung eines einmal erreichten Wohlstands- und Wohlfahrtsniveaus gilt demnach definitorisch als unvereinbar. Eine Benachteiligung aufgrund der Generationszugehörigkeit ist damit ausgeschlossen. Stattdessen steht die mögliche generationelle Besserstellung unter Berücksichtigung des Gleichheitspostulats im Zentrum generationengerechter Überlegungen. Die deskriptiv-empirische Analyse zeigt schließlich mittels direkter und indirekter chronologischer Generationenvergleiche anhand der spezifischen Methode des Benchmarkings durch Radar-Chart-Diagramme und SMOP-Werte als deren quantitative Entsprechung, dass generationelle Ungleichbehandlungen und Ungleichheiten auf dem deutschen Arbeitsmarkt existieren. So ist eine Verschlechterung der Arbeitsmarktchancen der jüngeren Generation zu konstatieren. Die Zunahme arbeitsmarktlicher Risiken im Sinne von Destabilisierung, sozialer Verwundbarkeit und Unsicherheit dieser Alterskohorte ist dementsprechend politisch zu adressieren, wobei die hiesigen Lösungsansätze insbesondere eine bessere Ausgestaltung der arbeitsmarktpolitischen Anpassungs- und Integrationsmechanismen fokussieren.

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